Tormentinsäure

Die Natur schenkt uns bekanntlich die wertvollsten Schätze. Das trifft auch auf Tormentinsäure zu, eine natürliche Substanz mit bemerkenswerten Eigenschaften, die in vielen Pflanzen enthalten ist. Chemisch gesehen handelt es sich bei Tormentinsäure um eine Verbindung, die als pentazyklisches Triterpen klassifiziert wird. Sie soll nicht nur entzündungs-, sondern auch krebshemmend sein und kann unter anderem hepatoprotectiv (leberschützend), antiallodynisch (gegen Allodynie/gesteigerte Schmerzempfindlichkeit) und anti-atherogenic (gegen die Entstehung von Atherosklerose) wirken. Außerdem macht sie zunehmend in der Kosmetik auf sich aufmerksam.
Gewinnung und Vorkommen von Tormentinsäure
Üblicherweise wird Tormentinsäure aus den beiden Pflanzen Luehea divaricata und Agrimonia eupatoria isoliert. Die Pflanzengattung Luehea umfasst rund 20 Arten und kommt in den tropischen und subtropischen Gebieten von Mittel- und Südamerika vor. In der traditionellen brasilianischen Medizin gilt vor allem Luehea divaricata schon sehr lange als Heilpflanze.
Verwendet werden gleich mehrere Teile des Baumes: Die Blätter dienen als Diuretikum, die Stängel können gegen Entzündungen helfen und gegen Arthritis kommt ein Rindensud zum Einsatz. Agrimonia eupatoria wird auch als Gewöhnlicher Agrimonia bezeichnet und dient als wichtige Nahrung für die Raupen der Schnauzenmotte Endotricha flammealis. Die ausdauernde, krautige und sommergrüne Pflanze spielt schon seit der Zeit von Plinius dem Älteren (23/24 n. Chr. – 79 n. Chr.), dem Verfasser der Enzyklopädie Naturalis Historia, in der Volksmedizin eine große Rolle.
Es hieß, dass sie „Hexerei“ abwehren und von Musketen verursachte Wunden heilen könne. Legt sich jemand einen kleinen Zweig der Pflanze unter den Kopf, soll er angeblich so lange schlafen, bis der Zweig wieder entfernt wird. Beide Pflanzen – Luehea divaricata und Agrimonia eupatoria – enthalten beachtliche Mengen an Tormentinsäure. Allerdings sind das nicht die einzigen botanischen Vertreter, in denen Tormentinsäure steckt. Weitere bekannte Beispiele sind der Kleine Wiesenknopf und vor allem die Brombeere. Ebenfalls steckt in den Blättern von Eriobotrya japonica, der Japanischen Wollmispel, Tormentinsäure.
Was bewirkt Tormentinsäure?
Am Beispiel des pflanzenbasierten Wirkstoffs Rootness Mood+ zeigen sich die Effekte von Tormentinsäure besonders eindrucksvoll. Er enthält einen hohen Anteil an Tormentinsäure und ahmt die Wirkung von Sonnenlicht auf die Haut nach, indem er die beiden Fotorezeptoren Peropsin und Rhodopsin aktiviert. Dadurch wird nicht nur die Haut revitalisiert, es kommt auch zu einer Verbesserung der Stimmung und zu einer entspannteren Grundhaltung.
Rootness Mood+ erhöht die Verteilung von Vitamin D durch Expression der Transporter um plus 35 Prozent und der Rezeptoren um plus 15 Prozent. Auch die Produktion von Serotonin und Melatonin wird ankurbelt.
Wirksamkeitstest mit Rootness Mood+
Die sehr gute Wirkung von Rootness Mood+ beziehungsweise Tormentinsäure konnte bereits in einer umfangreichen Studie nachgewiesen werden. Daran nahmen Frauen teil, die zum einen über schlechte Stimmung klagten und zum anderen über eine fahle, ungleichmäßige Haut. Eine Gruppe trug den Wirkstoff in einer Konzentration von 1,0 Prozent zwei Mal täglich auf das Gesicht auf, eine andere Gruppe bekam ein Placebo.
Während bei der Kontrollgruppe keine Veränderung festgestellt wurde, nahm die Entspannung der ersten Gruppe um rund 280 Prozent zu, was sich auch am Hautbild ganz deutlich bemerkbar machte. Die Homogenität des Hautausdrucks nahm um 16 Prozent zu. Nach einer Anwendungsdauer von 28 Tagen gaben 87 der Teilnehmerinnen an, dass ihre Haut revitalisiert aussehen würde. 80 Prozent berichteten, dass sie das Gefühl hätten, ihre Haut sei gestärkt.
Der entspannende Effekt auf die Stimmung konnte via Elektroenzephalographie und mit einem speziellen Headset-Gerät gemessen werden. Er ließ sich mit einer Yoga-Sitzung vergleichen.
Schonende Gewinnung
Der Wirkstoff wurde in diesem Jahr bereits mit vier bedeutenden Preisen ausgezeichnet: In der Kategorie „Umwelt“ wurde ihm beim BSB Innovation Award der dritte Platz verliehen, in der Kategorie „Active Ingredients sogar der zweite Preis. Bei den CITE Japan Awards erhielt er die Bronzemedaille in der Kategorie „Technologie“. Außerdem wurde er mit dem Ringier Technology Innovation Award ausgezeichnet. Der Hersteller selbst bezeichnet seinen Wirkstoff als „lichtimitierenden Hautton-Equalizer“.
Gewonnen wird er mithilfe der sogenannten Plant Milking Technology, die als besonders umweltfreundlich und ökologisch gilt, denn für die Ernte müssen keine Pflanzen zerstört werden. Sie werden unter aeroponischen Bedingungen kultiviert, dank des patentierten Verfahrens ist ein direkter Zugang zu den Wurzeln möglich. Rootness Mood+ mit Tormentinsäure kann als Creme oder als Lotion angeboten werden.
Steckbrief Tormentinsäure
INCI: Tormentic Acid
Alternative Bezeichnung: 2?,3?,19-Trihydroxyurs-12-en-28-oic acid
CAS-Nummer: 13850-16-3
Beschreibung: Tormentinsäure ist ein natürlicher Wirkstoff, der aus Pflanzen isoliert wird
Summenformel: C30H48O5
Molekulargewicht: 488.7 g/mol
Wirkung: unter anderem antioxidativ, entzündungshemmend, hepatoprotektiv, antidiabetisch, hypoglykämisch, neuro- und kardioprotektiv, antibakteriell, antiviral, krebshemmend und antiproliferativ (Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8270333/)
Tormentinsäure, eine Innovation in der modernen Kosmetik
Tormentinsäure ist eine vollkommen natürliche Substanz, die sich aufgrund ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften (unter anderem entzündungshemmend und antioxidativ) sowie ihrer hohen biologischen Aktivität sehr gut für hochwertige kosmetische Produkte eignet. Sie haben Fragen zu diesem innovativen Wirkstoff? Cosmacon nimmt sich gerne Zeit für Sie.
Literatur:
The Occurrence and Biological Activity of Tormentic Acid-A Review.
Olech M, Ziemichód W, Nowacka-Jechalke N.Molecules. 2021 Jun 22;26(13):3797.