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Rejuran Hautbooster: Sanfte DNA-Therapie für jugendliche Haut

Rejuran Hautbooster, PDRN

Einführung

In den letzten Jahren hat der Begriff „Rejuran” in der ästhetischen Dermatologie beinahe Kultstatus erreicht. Was früher vor allem Insidern der koreanischen Beauty-Community bekannt war, ist heute weltweit in professionellen Behandlungskatalogen präsent. Der Rejuran-Hautbooster steht für eine hautregenerierende Therapie, die auf gereinigten Polynukleotiden (PN) aus Lachs-DNA basiert. Im Gegensatz zu Fillern, die vor allem Volumen liefern, setzt Rejuran Hautbooster auf zelluläres „Upcycling“: Er versorgt die Haut mit biokompatiblen Bausteinen, die Fibroblasten stimulieren und somit Reparatur- und Neubildungsprozesse anregen. Das Resultat ist ein feineres Hautbild, mehr Elastizität und ein frischer Glow – ganz ohne drastische Volumenveränderungen.

Herkunft in der Natur

Die polymeren Bausteine von Rejuran werden aus der DNA der pazifischen Keta-Lachse (Oncorhynchus keta) gewonnen. Diese Wildlachse leben überwiegend in den kühlen Gewässern rund um Alaska und die nordjapanische Küste, werden 60–100 cm lang und laichen im Spätsommer in flachen Flussläufen. Ihre außergewöhnliche Widerstandskraft gegenüber UV-Strahlung und oxidativem Stress liegt in ihrer hochreinen, fehlerarmen DNA. Genau diese macht den Rejuran Hautbooster so wertvoll für die Hautpflege. Da Lachse in freier Wildbahn nur vier bis sechs Jahre alt werden, erfolgt die Rohstoffgewinnung aus frischem Gewebe, sodass sich die Integrität der Nukleinsäuren bewahren lässt.

Gewinnung und Produktion

Bei der Herstellung wird das Lachsepithel zunächst mithilfe von Enzymen Zell- und proteinfrei gemacht. Anschließend trennen Präzipitation und mehrstufige Chromatographie kurze DNA-Fragmente (< 1 kDA) ab. Übrig bleiben lange Polynukleotidketten (ca. 50–200 kDA), die das Herzstück von Rejuran bilden. Über kontrollierte Hydrolyse werden sie auf die in der Dermatologie gewünschte mittlere Länge reduziert. Nach Endotoxin- und Schwermetallprüfungen entsteht ein kristallklares, steriles Gel, das direkt injiziert oder in liposomale Cremes eingearbeitet werden kann.

Vorteile und Nachteile Rejuran Hautbooster

Biokompatibilität

Rejuran gilt als ausgesprochen verträglich, da seine Polynukleotide dem körpereigenen genetischen Material ähneln. Diese Nähe zur menschlichen DNA minimiert immunologische Abwehrreaktionen und macht den Rejuran-Hautbooster zu einer schonenden Option, selbst für sensible Haut. Dennoch muss vor der Anwendung abgeklärt werden, ob eine Fisch- oder Meeresfrüchteallergie vorliegt, denn die Wirkstoffe stammen aus Lachs-DNA. Bei einer bestehenden Allergie kommt Rejuran Hautbooster nicht infrage.

Wirkungstiefe

Nach der Injektion erreicht Rejuran die oberflächliche Dermis, wo er Fibroblasten stimuliert. Dadurch steigt die Produktion von Kollagen I und III und der transepidermale Wasserverlust (TEWL) nimmt ab, sodass die Haut dichter, glatter und besser durchfeuchtet wird. Im Vergleich zu klassischen Fillern braucht man etwas Geduld, bis erste sichtbare Effekte auftreten: Meist vergehen vier bis sechs Wochen.

Haltbarkeit

Einmal aufgebaut, hält der Regenerationsschub durch den Rejuran  in vielen Fällen bis zu zwölf Monate an. Um das Niveau langfristig aufrechtzuerhalten, empfehlen Expert:innen zwei bis drei Auffrischungsbehandlungen pro Jahr. Diese regelmäßigen Sitzungen sind unabdingbar, da der biologische Abbau der Polynukleotide allmählich nachlässt.

Textur

Das Gel ist sehr dünnflüssig, weshalb es sich gleichmäßig verteilt und nur ein geringes Risiko für Knötchen oder Verhärtungen birgt – ein klarer Vorteil gegenüber viskosen Fillern. Allerdings eignet sich der Rejuran Hautbooster genau deshalb nicht, um fehlendes Volumen aufzubauen. Sein Fokus liegt ausschließlich auf der Qualitätsverbesserung des vorhandenen Gewebes und nicht auf dem Auffüllen tiefer Falten.

Anwendungen in Kosmetikprodukten

  • Skin-Booster-Injektionen: Dabei werden Mikrodepots von Rejuran mit feinen Nadeln in die oberflächliche Dermis platziert. Dies ist ideal bei vergrößerten Poren, Aknenarben oder Knitterfalten.
  • Post-Laser-Pflege: Nach fraktioniertem Laser reduziert Rejuran Hautbooster Rötungen und beschleunigt die Re-Epithelialisierung.
  • Luxus-Seren: Eingekapselte PN werden mit Hyaluronsäure kombiniert, um Feuchtigkeit und Reparatur in einem Schritt zu liefern.
  • Tuchmasken: In Korea sehr beliebt sind Tuchmasken, die Rejuran Hautbooster und Niacinamid verbinden und so in 20 Minuten für einen „Glass Skin“-Effekt sorgen.
  • Augenkontur-Cremes: Dank der geringen Irritationsneigung glättet der Rejuran-Hautbooster feine Linien, ohne Tränensäcke aufzupuffen.

Weitere Alltagsanwendungen

Außerhalb der Kosmetik wird Rejuran-Hautbooster (als PDRN) in der Wundheilung, bei chronischen Ulzera sowie in ophthalmologischen Geltropfen gegen trockene Augen eingesetzt. Sportmediziner verwenden ihn, um Sehnen- und Bänderschäden schneller ausheilen zu lassen. Diese interdisziplinäre Erfolgsgeschichte stützt die Glaubwürdigkeit von Rejuran Hautbooster als Anti-Aging-Wirkstoff.

 

Steckbrief zu Rejuran

ParameterWert
AussehenKlare, farblose Lösung oder zähflüssiges Gel
Chemische NaturPolynukleotid-Ketten aus desoxy-ribonukleotiden
Durchschnittliches Molekulargewicht50 000 – 200 000 Da
AggregatzustandFlüssig (in Wasser)
GeruchNeutral
pH-Wert6,8 – 7,5
SchmelzpunktNicht definiert, da biopolymer – thermische Denaturierung > 180 °C
WasserlöslichkeitVollständig löslich
INCI-NamePolynucleotide, DNA, Sodium DNA, Hydrolyzed DNA
Alternative BezeichnungenPDRN, Salmon DNA, Rejuran

Relevante Begleitwirkstoffe für Kombinationsrezepturen

WirkstoffChemische DatenKurzstudien & Effekte
Hyaluronsäureweißes Pulver, glass transition ≈ −50 °C, gelbildend in Wasser12-wöchige split-face-Studie: +28 % Hautfeuchte, −16 % Faltentiefe
Niacinamid (Vitamin B3)weißes kristallines Pulver, mp 129 °C, wasserlöslich8-Wochen-RCT: −30 % Hyperpigmentierung, +15 % Elastizität
Centella asiatica-ExtraktBrauner Viskose-Extrakt, reich an Asiaticosiden, wasser-/glycerinlöslichIn-vivo-Patchtest: +53 % Kollagen III-Synthese nach 6 Tagen
Copper Tripeptide-1Cu-GHK, bläuliches Pulver, MW 340 Da, wasserlöslich1 % Serum führte zu +70 % Keratinocyten-Migration in Ex-Vivo-Modellen
Ceramide NPLipidpulver, schmilzt > 90 °C, öl-/emulsionslöslichPlacebo-kontrolliert: −37 % TEWL nach 4 Wochen

Diese Wirkstoffe ergänzen Rejuran, indem sie entweder sofortige Hydratation (Hyaluron), antioxidativen Schutz (Niacinamid) oder zusätzliche Wundheilung (Centella) liefern. Insbesondere in 2-Phasen-Seren lässt sich der Rejuran-Hautbooster so formulieren, dass seine langsame, reparative Wirkung und die schnell sichtbare Glättung perfekt zusammenspielen.

Schlussfolgerung

Rejuran Hautbooster ist weit mehr als ein Hype-Wort in der Beauty-Szene: Seine polynukleotidbasierte Wirkweise eröffnet völlig neue Horizonte für die Hautverjüngung ohne drastische Volumeneffekte. Ob als minimal-invasive Injektion oder als High-End-Serum – Rejuran Hautbooster verbessert die dermale Matrix, stärkt die Hautbarriere und sorgt nachhaltig für ein gesundes, jugendliches Erscheinungsbild.

Wir verfügen über jahrelange Expertise in der Entwicklung wirksamer und sensorisch anspruchsvoller Formulierungen.

Mit unserem Know-how in mikroverkapselten Wirkstofftransportern und sanften Konservierungssystemen können wir für Ihre Marke Kosmetikprodukte kreieren, die das volle Potenzial von Rejuran Hautbooster ausschöpfen – sei es als Skin-Booster-Ampulle, als beruhigende After-Sun-Maske oder als regenerative Nachtpflege.

Gemeinsam machen wir Rejuran Hautbooster zum Herzstück einer Produktlinie, die Kund*innen Vertrauen schenkt und Ihre Markenidentität langfristig stärkt.

Fragen Sie uns einfach an.

 

Literatur:

A Randomized, Participant- and Evaluator-Blinded, Matched-Pair, Prospective Study Comparing the Safety and Efficacy Between Polycaprolactone and Polynucleotide Fillers in the Correction of Crow’s Feet.

Choi SY, Koh YG, Yoo KH, Han HS, Seok J, Kim BJ.J Cosmet Dermatol. 2025 Jan;24(1):e16576.

Polynucleotide-based treatments for various facial scars including combat injuries.

Kim MJ, Wan J, Oksana L, Yuliia L, Chugay O, Platonova O, Sydorchuk O, Yi KH.J Dermatolog Treat. 2024 Dec;35(1):2426626