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Warum nachhaltige Naturkosmetik nicht immer nachhaltig ist

nachhaltige Naturkosmetik, zertifizierte Naturkosmetik

Naturkosmetik (oder auch nachhaltige Naturkosmetik)  klingt für viele wie ein Garant für umweltfreundliche und schonende Pflege. Doch der Schein trügt – hinter dem Label Naturkosmetik verbirgt sich nicht automatisch eine nachhaltige, ethisch saubere Produktion. In diesem Artikel schauen wir genauer hin, warum Naturkosmetik nicht immer hält, was sie verspricht, und welche Herausforderungen die Branche mit sich bringt.

  1. Keine gesetzlich geschützte Definition

Der Begriff Naturkosmetik ist nicht gesetzlich geregelt. Während einige Hersteller strenge Standards einhalten, reicht es bei anderen, wenn Produkte nur überwiegend pflanzliche Inhaltsstoffe enthalten. Dadurch entsteht eine große Bandbreite – von sehr sauber bis nur optisch grün – mit dem gleichen Label Naturkosmetik.

  1. Unterschied zwischen naturnah und zertifiziert

Es gibt auch sogenannte naturnahe Produkte, die zwar auf bestimmte synthetische Stoffe verzichten, aber dennoch nicht als echte, nachhaltige Naturkosmetik gelten. Ohne glaubwürdige Siegel lassen sich solche Produkte kaum von zertifizierter Naturkosmetik unterscheiden, was dem Verbraucher ein echtes Verständnis erschwert.

  1. Rohstoffbeschaffung & Biodiversität

Auch zertifizierte Naturkosmetik kann durch nicht nachhaltige Rohstoffgewinnung die Biodiversität gefährden. Wird etwa Murumuru-Butter nicht fachlich kontrolliert gewonnen, kann das Regenwaldflächen beeinträchtigen. Ein „grünes Label“ allein schützt nicht vor Umweltschäden.

  1. Verpackung & Transport

Naturkosmetik wird häufig in Glas oder recycelbarem Kunststoff verkauft – aber viele Marken nutzen weiterhin konventionelle Verpackungen, große Transportwege oder energieaufwändige Prozesse. Auch regional produzierte Naturkosmetik muss nicht automatisch umweltschonend sein.

  1. Problematische Inhaltsstoffe in nachhaltige Naturkosmetik

Typische Probleme in der Naturkosmetik sind nachwachsende Emulgatoren, aber auch PEG-/PPG-Ersatzstoffe oder Tenside, die zwar natürlicher wirken, aber noch nicht vollständig ökologisch optimiert sind. Ebenso können allergieauslösende Pflanzenextrakte unkontrollierbar sein, wenn keine Transparenz besteht. Es werden kaum analytische Kennzahlen erhoben, weil diese eher teuer sind, es wird sich praktisch immer auf das zertifizierte Naturprodukt verlassen („100% Arganöl aus Marocco“).

  1. Zertifizierungen mit Lücken

Siegel wie Cosmos, Natrue oder EcoCert versprechen Nachhaltigkeit – oft beziehen sie sich aber nur auf Inhaltsstoffe und nicht auf soziale Arbeitsbedingungen, fairen Handel oder transparente Lieferketten. Somit bleibt nachhaltige Naturkosmetik häufig punktuell nachhaltig, aber nicht umfassend. Diese Siegelanbieter schauen sich auch nicht die Produktqualität an, verzögern oft die Zulassung, stellen immer die gleichen Fragen-nur um Ihre Kosten einfordern zu können und geben Ihre Siegel auch für Billigstkosmetika von Retailern. Hier werden nur Dokumente zu den Rohstoffen geprüft.

Wir bei Cosmacon sehen Qualität anders.

  1. Energieintensive Produktion

Herstellung, Tests, Transport – auch Naturkosmetik kann energieintensive Produktionsschritte haben. Wenn Rohstoffe lange Wege zurücklegen oder Produktionsanlagen keinen grünen Strom verwenden, werden viele ökologische Versprechen wieder aufgehoben.

  1. Greenwashing im Bereich nachhaltige Naturkosmetik Produkte

Marketingbegriffe in Naturkosmetik werden oft bewusst zweideutig genutzt: „Clean“, „grün“, „vegan“ oder „naturnah“ – ohne verbindliche Prüfsiegel entstehen bei der Zielgruppe leicht Fehlannahmen über Nachhaltigkeit und Qualität.

  1. Ernteabhängige Rohstoffe – der Schlüssel für nachhaltige Naturkosmetik Produkte

Für uns eines der größten Themen der Naturkosmetik und hier müssen wir sehr viel Kraft in die Aufklärung investieren. Viele Kunden fragen uns an und wollen „Bio“-Produkte, regionale Kleinstbetriebe unterstützen, teilweise selbstimportierte exotische Rohstoffe nutzen.

Das ist alles möglich! Aber bitte nur, wenn auch die Endkunden aufgeklärt werden. Bio-Öle sind unbehandelte, ernteabhängige, kaltgepresste Öle.

Diese sind in puncto Geruch, Farbe, Geschmack jedes Jahr etwas anders! Das ist Natur!

Das ist keine mindere Qualität und die damit verbundenen Qualitätsschwankungen müssen transparent den Endkunden erklärt werden.

Das ist die Essenz einer jeden wahren Naturkosmetikmarke! Jede Produktion ist immer leicht verändert und wahrnehmbar anders.

Wer das nicht aushalten kann und meint, diese Schwankungen in der Naturstoffqualität sind „mindere Qualität“, sollte nur konventionelle Kosmetik anbieten.

Die großen Naturkosmetikmarken verarbeiten überwiegend konventionelle, raffinierte Öle-denn der INCI-Name ist immer gleich. Oft werden nur 1-3 Bio-Rohstoffe in den Fokus des Marketing gestellt-das ist jedoch keine 100%ige Naturkosmetik!

  1. Tierische Inhaltsstoffe vs. vegane Naturkosmetik

Nicht jede Naturkosmetik ist automatisch vegan.  Einige Produkte nutzen noch Bienenwachs, Lanolin oder Keratin. Obwohl das Label Naturkosmetik suggeriert, dass alles pflanzlich ist, kann das Gegenteil der Fall sein. Daher immer genau lesen.

Wir klären unsere Kunden sehr gut auf und so lange kein Tier extra für die Gewinnung eines Kosmetikrohstoffes sterben muss, ist das auch völlig ok. Im Bienenwachs und Honig sind viele wertvolle Stoffe für die Haut enthalten.

  1. Ressourcenverbrauch trotz Bio-Inhaltsstoffen

Bio-Anbau spart zwar chemische Pestizide ein, doch auch Bio-Plantagen benötigen Wasser und Land – und je nach Anbaugebiet kann das erneut zu ökologischen Problemen führen. Nur weil ein Produkt als Naturkosmetik gilt, heißt das nicht, dass es insgesamt ressourcenarm produziert wurde.

  1. Preis-Leistungs-Lücke

Hochwertige, zertifizierte Naturkosmetik ist oft teurer, was viele Verbraucher abschreckt. Dadurch greifen sie zu günstigeren Marken, die sich grün positionieren, ihre Ökobilanz aber eher vernachlässigen – auch sie tragen das Label Naturkosmetik, aber mit schwächeren Standards. Schauen Sie daher genau hin und wenn Marken eine „immer gleiche“ Qualität versprechen, kann es eigentlich keine reine Naturkosmetik sein. Die Natur kann Rohstoffe nur unter den wechselnden Bedingungen der klimatischen Verhältnisse erschaffen und diese sind variabel.

Naturkosmetik ist ein Kreislauf. Kein Sonnenaufgang gleicht dem anderen. Kein Blatt bleibt ewig grün. Und doch ist in all dem Wechsel etwas Verlässliches: das Leben selbst.

Naturkosmetik ist wie das Leben! Jeder Tag (Produktionscharge) ist etwas anders…

Fazit der nachhaltigen Naturkosmetik

Naturkosmetik bedeutet nicht automatisch Nachhaltigkeit, Transparenz oder faire Produktion. Verbraucher sollten daher über Label hinausblicken, Hintergründe prüfen und gezielt nach streng zertifizierten, ganzheitlich nachhaltigen und sozial verantwortlichen Marken Ausschau halten. Nur so kommt das echte grüne Versprechen hinter der Naturkosmetik auch wirklich an.

 

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Literatur:

 

Infos der Verbraucherzentrale