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Mikroorganismen

Mikroorganismen

Mikroorganismen

Mikroorganismen, auch Keime genannt, sind tierische oder pflanzliche Kleinstlebewesen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Zu den Mikroorganismen zählen Bakterien, Viren, Protozoen und Pilze. Sie können als vegetative Formen vorliegen, die sich durch Stoffwechselaktivität auszeichnen, oder als Sporen, welche die Dauerformen darstellen. Diese tragen das Erbgut, betreiben aber keinen Stoffwechsel. Mikroorganismen können aufgrund ihrer Vermehrung und ihrer Stoffwechselaktivität zum Verderb der von ihnen besiedelte Produkte führen und pathogene Mikroorganismen lösen Krankheiten aus.

Das ist der wesentliche Grund, Kosmetika zu konservieren bzw.  Bedingungen zu schaffen, das die Besiedelung mit Mikroorganismen erschwert wird.

Die Fortpflanzung erfolgt durch Zellteilung, deren Geschwindigkeit von den Lebensbedingungen im Medium, das sie besiedeln, abhängig ist. Üblicherweise müssen sie unter Mangelbedingungen überleben, wodurch das Keimwachstum begrenzt ist:

In der Anlaufphase stellt sich die Keimkultur auf die Umgebungsbedingungen ein, bis die maximale Teilungsrate erreicht ist. Diese bleibt in der exponentiellen Phase so lange erhalten, bis die Zellzahl so hoch ist, dass die Keime in Konkurrenz um die Substrate und den Lebensraum treten, wodurch die stationäre Phase eingeleitet wird. Diese kann abhängig von der Keimspezies und den Lebensbedingungen lange anhalten und geht irgendwann in die Absterbephase über. Die Gründe für diese Phase sind noch nicht vollständig geklärt, so wird ein Zusammenhang mit toxischen Stoffwechselprodukten und Autolyse durch zelleigene Enzyme angenommen.

Die menschliche Haut ist mit vielen Keimen besiedelt, deren Anzahl, in Abhängigkeit von der Lokalisation und im Besonderen der Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche variiert. Eine Anzahl von bis zu 100 KBE/cm² ist als natürliche Hautflora anzusehen. Die Keime auf gesunder Haut sind überwiegend den Spezies Corynebakterien, Staphylokokken, Acinetobacter, Mikrokokken und Mallasezia zuzuordnen und sind nicht gesundheitsgefährdend.

Aus unserer Sicht ist es daher wichtig, den Einsatz von Konservierungsmittel soweit zu reduzieren, das die Beeinflussung der natürlichen Hautflora so gering wie möglich ist.

Die Keimzusammensetzung auf erkrankter Haut kann davon stark abweichen und enthält häufig pathogener Keime in großer Anzahl. Hier liegt der Focus auf die Reduzierung der pathogenen Spezies und der Unterstützung der hauteigenen Regeneration.

 

Quellen:

  • Drews, G. (2010): Was sind Mikroorganismen und wie sind sie entstanden; Mikrobiologie; Springer Berlin Heidelberg: 5-6
  • Systematische Untersuchungen zum Hygienerisiko nicht konservierter Cremes; Dissertation, Carsten Doehling, 2010
  • Wallhäußer, K. H. (1995): Praxis der Sterilisation, Desinfektion, Konservierung Georg Thieme Verlag, Stuttgart
  • Hadaway, L. C. (2003): Skin flora and infection. J Infus Nurs 26 (1): 44-48
  • Roth, R. R.; James, W. D. (1989): Microbiology of the Skin – Resident Flora, Ecology, Infection. Journal of the American Academy of Dermatology 20 (3): 367-390