Methylisothiazolinon – der Allergieauslöser in Reinigungsmitteln

In unserer heutigen Welt sind saubere Oberflächen, hygienische Böden und glänzende Küchen ein Muss. Doch während wir uns über ein blitzsauberes Zuhause freuen, verbirgt sich in vielen Reinigungsmitteln ein Stoff, der für unsere Gesundheit problematisch sein kann. Methylisothiazolinon, kurz MIT. Dieser Konservierungsstoff wird seit Jahren in zahlreichen Haushaltsprodukten eingesetzt, obwohl sein allergenes Potenzial alarmierend ist.
Was ist Methylisothiazolinon?
Methylisothiazolinon ist ein chemisches Konservierungsmittel, das in Shampoos, Duschgels, Lotionen, Haushaltsreinigern, Waschmitteln sowie in Farben und Lacken verwendet wird. Es gehört zur Gruppe der Isothiazolinone und verhindert sehr effektiv das Wachstum von Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen. Doch der Preis für diese Effektivität kann hoch sein: Kontaktallergien, Hautausschläge und Ekzeme sind keine Seltenheit.
Regulierung in der Kosmetik, aber nicht im Haushalt
Aufgrund der hohen Zahl an Kontaktallergien, die durch Methylisothiazolinon verursacht wurden, hat die Europäische Union bereits strenge Regeln für dessen Einsatz in kosmetischen Produkten erlassen. Seit 2017 darf MIT in Leave-on-Produkten (z. B. Cremes) gar nicht mehr verwendet werden und in Rinse-off-Produkten (z. B. Shampoos) nur noch in sehr niedriger Konzentration.
Doch ein großes Problem bleibt bestehen: In Haushaltsreinigern, Weichspülern, Wäscheduftstoffen und anderen Putzmitteln ist Methylisothiazolinon nach wie vor weit verbreitet. Hier unterliegt der Stoff nicht den strengen kosmetischen Regelungen – und genau das stellt ein wachsendes Gesundheitsrisiko dar.
Warum ist Methylisothiazolinon so problematisch?
Der Stoff hat ein hohes allergenes Potenzial. Schon kleinste Mengen, die über die Haut aufgenommen oder eingeatmet werden, können bei Menschen mit sensibler Haut oder bereits bestehenden Allergien zu Kontaktdermatitis führen. Besonders gefährdet sind Reinigungskräfte und Personen, die regelmäßig mit Reinigungsmitteln in Kontakt kommen.
Der Kostendruck als treibender Faktor
Ein Hauptgrund, warum viele Hersteller trotz bekannter Risiken weiterhin auf Methylisothiazolinon setzen, ist der Preis. MIT ist günstig, einfach zu verarbeiten und sehr wirksam – also ideal für eine Branche, die unter hohem Kostendruck steht. Während hochwertige Konservierungssysteme sicherer, aber teurer sind, greifen viele Anbieter weiterhin auf diese „Billig-Konservierer” zurück. Die Folge ist eine stetig wachsende Zahl an Allergikern.
Augen auf beim Reinigungsmittelkauf!
Verbraucher sollten unbedingt auf die Inhaltsstoffliste achten. Methylisothiazolinon versteckt sich oft hinter den Bezeichnungen „Methylisothiazolinone“, „MIT“ oder in Kombination mit Chlor als „Methylchloroisothiazolinone“. Wer auf Produkte mit diesen Inhaltsstoffen verzichtet, kann das Risiko für Hautreaktionen deutlich senken.
Faktensteckbrief Methylisothiazolinon
- INCI-Name: Methylisothiazolinone
- CAS-Nummer: 2682-20-4
- Summenformel: C₄H₅NOS
- Aussehen: farblose bis blassgelbe Flüssigkeit
- Geruch: leicht chemisch
- Schmelzpunkt: ca. -25 °C
- Siedepunkt: ca. 155 °C
- Löslichkeit: gut in Wasser löslich
- Verwendung: Konservierungsmittel in Reinigungs- und Pflegeprodukten
- Besonderheit: stark sensibilisierend, bei Hautkontakt allergieauslösend
Benzisothiazolinon – der „stille Begleiter“ mit Risiken
Ein weiterer Konservierungsstoff, der häufig zusammen mit Methylisothiazolinon eingesetzt wird, ist Benzisothiazolinon (kurz BIT). Er gehört ebenfalls zur Gruppe der Isothiazolinone und wird aufgrund seiner starken antimikrobiellen Wirkung vor allem in technischen Produkten wie Farben, Lacken, Klebstoffen, Reinigungsmitteln und Haushaltschemikalien verwendet. In Kombination mit MIT verstärkt BIT die konservierende Wirkung – doch auch hier gilt: Der Preis für diese Wirksamkeit kann hoch sein.
Benzisothiazolinon ist ebenfalls stark sensibilisierend. Das bedeutet, dass es – insbesondere bei längerem oder wiederholtem Kontakt – allergische Reaktionen hervorrufen kann. Die Symptome ähneln denen von MIT-Allergien: Rötungen, Juckreiz, Ekzeme und in schweren Fällen chronische Hautentzündungen. Besonders kritisch ist, dass viele Menschen durch die Kombination beider Stoffe (MIT und BIT) gleichzeitig sensibilisiert werden. Dieses Risiko erhöht sich durch die wiederholte Anwendung handelsüblicher Reinigungsmittel erheblich.
In kosmetischen Produkten ist Benzisothiazolinon in der EU streng reguliert und nur in sehr niedriger Konzentration zugelassen. In Haushaltsprodukten fehlt eine vergleichbare Regelung jedoch bislang – trotz der bekannten Gesundheitsrisiken.
Unser Appell an Hersteller und Verbraucher: Der zusätzliche Einsatz von BIT mag konservierungstechnisch sinnvoll erscheinen, gesundheitlich ist er jedoch höchst problematisch. Achten Sie auf Inhaltsstoffe wie „Benzisothiazolinone” oder „BIT” auf den Etiketten – besonders dann, wenn bereits Methylisothiazolinon enthalten ist. Wer seine Haut schützen möchte, sollte auf Produkte mit dieser problematischen Kombination verzichten.
Fazit: Gesundheit vor Billigpreis!
Methylisothiazolinon ist für Hersteller zwar kostengünstig, für viele Verbraucher jedoch ein Allergieauslöser mit weitreichenden Folgen. Es ist höchste Zeit, dass auch die Reinigungsmittelindustrie Verantwortung übernimmt und auf sichere Alternativen umsteigt. Bis dahin gilt für Konsumenten: Informieren, kontrollieren und bewusst einkaufen!
Cosmacon-Tipp zum Methylisothiazolinon:
Die Cosmacon GmbH setzt bereits seit Jahren in der Kosmetikentwicklung auf sichere, hautverträgliche und multifunktionale Konservierungssysteme. Im Bereich Kosmetika zeigen wir unseren Kunden immer Möglichkeiten auf, wie kosmetische Produkte ohne allergene Zusatzstoffe formuliert werden können. Unser Know-how bei der Auswahl und Kombination moderner, effektiver und gleichzeitig sanfter Wirkstoffe ist nicht nur gut für die Haut, sondern auch für das Markenimage. Vertrauen Sie auf durchdachte Rezepturen, die Ihre Kunden nicht belasten, sondern begeistern!