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Hybride Sonnenschutzmittel – die nächste Generation des UV-Schutzes

hybride Sonnenschutzmittel, innovativer Sonnenschutz

Sonnenschutz ist ein zentrales Thema der modernen Hautpflege. Klassischerweise unterscheidet man zwischen mineralischen Filtern wie Zinkoxid (ZnO) oder Titandioxid (TiO₂) und organischen (chemischen) Filtern, die UV-Strahlung absorbieren und in Wärme umwandeln. Beide Ansätze haben ihre Stärken, aber auch ihre Nachteile. Der Trend der letzten Jahre zeigt daher klar in eine Richtung: hybride Sonnenschutzmittel.

Diese innovativen Formulierungen kombinieren mineralische und organische UV-Filter in einem Produkt. Durch die Kombination der verschiedenen Wirkmechanismen entsteht ein besonders stabiler und hochwirksamer Sonnenschutz, der sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen abdeckt.

Warum hybride Sonnenschutzmittel?

Die Idee hinter diesen Produkten ist einfach:

Organische Filter absorbieren UV-Strahlung, können aber photoinstabil sein.

Mineralische Filter reflektieren und streuen UV-Licht, neigen aber zum Weißeln und sind schwer elegant einzubinden.

Die Kombination beider Systeme schafft ein Optimum aus Schutz, Stabilität und kosmetischer Eleganz. Studien zeigen, dass hybride Sonnenschutzmittel häufig einen höheren Lichtschutzfaktor (LSF) erzielen als reine Systeme. Der Grund: Der optische Weg der Strahlung in der Formulierung wird verlängert und mehr Photonen treffen auf die Filtermoleküle.

Vorteile hybrider Sonnenschutzmittel

– Verbesserte Wirksamkeit: Durch Synergien von Absorption und Streuung wird der LSF gesteigert.

– Breitbandiger Schutz: UVA- und UVB-Abdeckung in einem System.

– Bessere Photostabilität: Mineralische Filter können empfindliche organische Filter stabilisieren.

– Attraktives Hautgefühl: Moderne Emollientien und Emulgatoren ermöglichen leichte, nicht fettende Texturen.

– Flexibilität in der Formulierung: Hybride Sonnenschutzmittel lassen sich für verschiedene Hauttypen entwickeln – von sensibel bis sportlich-aktiv.

Herausforderungen bei der Entwicklung

Die Formulierung hybrider Sonnenschutzmittel ist technisch anspruchsvoll.

– Löslichkeit und Dispersion: Organische Filter wie BEMT oder BMDBM müssen solubilisiert werden, während mineralische Pigmente gleichmäßig dispergiert sein müssen.

– Stabilität: Wechselwirkungen zwischen Zinkoxid und bestimmten organischen Filtern können Agglomerationen verursachen.

– pH-Abhängigkeit: Wasserlösliche Filter wie PBSA oder DPDT sind pH-sensibel und erfordern eine sorgfältige Einstellung der Formulierung.

Sensorik: Der Weißel-Effekt, das Hautgefühl und die Wasserbeständigkeit müssen gleichzeitig optimiert werden.

Dank moderner Rohstoffentwicklungen, etwa neuer Emulgatoren und hautfreundlicher Emollientien, lassen sich diese Hürden jedoch zunehmend elegant überwinden.

Praxisbeispiele für hybride Sonnenschutzmittel

– Gesichtsgel-Creme mit leichter Öl-in-Wasser-Emulsion, die Zinkoxid (ZnO) mit organischen UVA-Filtern kombiniert – ideal für den täglichen Gebrauch.

– Sport-Sonnenschutz mit hybriden Systemen, verstärkt durch filmbildende Polymere für extra Wasserresistenz.

– Sensitive-Skin-Formulierungen, die auf Zinkoxid setzen, aber durch organische Co-Filter den Weißel-Effekt minimieren.

– Ein Sonnenschutz-Serum für das Gesicht verbindet mineralische non-Nanopartikel mit modernen organischen Filtern und bietet ein federleichtes Hautgefühl.

Titandioxid – warum wir darauf verzichten

Obwohl Titandioxid (TiO₂) lange Zeit ein zentraler mineralischer UV-Filter war, hat sich seine Bewertung stark verändert. In Lebensmitteln ist Titandioxid in der EU bereits seit 2022 verboten, da Fragen zur Sicherheit bei oraler Aufnahme und möglichen genotoxischen Effekten bestehen. Für uns gilt: Ein Lippenstift ist praktisch schon ein Lebensmittel, da er unweigerlich mit dem Mund in Kontakt kommt. Deshalb setzen wir Titandioxid in unseren Sonnenschutzformulierungen konsequent nicht mehr ein.

Stattdessen verwenden wir unkritische, moderne UV-Filter mit stabiler Sicherheitsbewertung

– EHT (Ethylhexyl Triazone): hocheffizienter UVB-Filter mit sehr hoher Photostabilität.

– BEMT (Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine): moderner Breitbandfilter, der UVA- und UVB-Strahlung abdeckt.

-DHHB (Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate): stabiler UVA-Filter, der sich sehr gut kombinieren lässt.

– TDSA (Terephthalylidene Dicamphor Sulfonic Acid, Mexoryl SX): wasserlöslicher Breitbandfilter.

– DPDT (Disodium Phenyl Dibenzimidazole Tetrasulfonate): wasserlöslicher UVA-II-Filter.

– PBSA (Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid) ist ein bewährter, wasserlöslicher UVB-Filter.

– OS (Ethylhexyl Salicylate): klassischer UVB-Filter, der andere Filter stabilisiert.

– DHBT (Diethylhexyl Butamido Triazone) ist ein effizienter, moderner UVB-Filter mit hoher Photostabilität.

Mit dieser Auswahl lassen sich titandioxidfreie hybride Sonnenschutzmittel entwickeln, die hohe Sicherheit und Wirksamkeit bieten und sich angenehm auf der Haut anfühlen.

Fazit hybride Sonnenschutzmittel:

Hybride Sonnenschutzmittel sind die Zukunft des UV-Schutzes, da sie die Vorteile beider Filterarten vereinen. Sie bieten breiten Schutz, hohe Stabilität und sensorisch attraktive Texturen. Somit sind sie ideal geeignet, um den steigenden Anforderungen an Wirksamkeit, Hautfreundlichkeit und Verbraucherakzeptanz gerecht zu werden.

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