Körperflüssigkeiten: faszinierende Chemie

Sie sind mehr als nur Ausscheidungen: Sie sind elementare Bestandteile unserer Physiologie, Schutzmechanismen und Kommunikationsmittel. Geplant oder unbeabsichtigt gelangen sie auf die Haut und rufen dort unterschiedliche Reaktionen und Empfindungen hervor. Bei näherer Betrachtung zeigen Körperflüssigkeiten eine erstaunliche Vielfalt an Eigenschaften, die für die Kosmetikwissenschaft von großer Bedeutung sind.
Sebum – der Hautschutzfilm
Sebum ist eine der wichtigsten Körperflüssigkeiten, die unsere Haut ständig bedeckt. Es schützt die Hautbarriere, reguliert den Wasserhaushalt und dient als Substrat für die Hautflora. Typische Bestandteile sind Glyceride, freie Fettsäuren, Wachsester, Squalen und Cholesterin. Eine ausgewogene Hautpflege sollte dieses natürliche Gleichgewicht erhalten und fördern.
Ohrenschmalz – unterschätzte Schutzfunktion
Auch Ohrenschmalz zählt zu den Körperflüssigkeiten mit speziellen Aufgaben. Es ist reich an Ceramiden und Cholesterin und wirkt stark antimikrobiell. Es schützt den Gehörgang vor Infektionen und macht eine mechanische Reinigung mit Wattestäbchen überflüssig.
Muttermilch – Hautpflege der Natur
Muttermilch ist nahezu isotonisch zum Blut und enthält eine Vielzahl bioaktiver Komponenten wie Proteine, Immunglobuline und Lipide. Unter den Körperflüssigkeiten ist sie einzigartig, da sie sowohl Nährstoffquelle für Neugeborene als auch Schutzfaktor gegen Infektionen ist. Aus kosmetischer Sicht wäre Muttermilch ideal für Hautpflegeprodukte, doch da sie den Kindern vorbehalten bleibt, gilt Stutenmilch als alternative Option.
Schweiß dient der Thermoregulation und bietet einen antibakteriellen Schutz.
Schweiß ist eine der am häufigsten wahrgenommenen Körperflüssigkeiten. Ekkriner Schweiß reguliert die Körpertemperatur, während apokriner Schweiß die individuelle Duftnote prägt. Neben Wasser und Salzen enthält Schweiß auch antimikrobielle Peptide wie Dermcidin, die den Körper gegen Mikroorganismen schützen.
Tränenflüssigkeit – das Schutzsystem der Augen
Tränenflüssigkeit ist eine der vielseitigsten Körperflüssigkeiten. Sie schützen die Augen, befeuchten sie und transportieren Abwehrstoffe. Der Tränenfilm besteht aus Wasser, Lipiden, Salzen und Proteinen. Bei Störungen dieses Films entsteht das „trockene Auge“, das kosmetisch unterstützt behandelt werden kann.
Speichel ist antibakteriell und wundheilend
Speichel ist ebenfalls eine faszinierende Körperflüssigkeit. Er besteht zwar größtenteils aus Wasser, enthält aber auch Enzyme, Immunglobuline und Histatine. Diese wirken antibakteriell, fördern die Wundheilung und beschleunigen die Blutgerinnung.
Urin dient der Entsorgung und hat Einfluss auf die Haut
Urin zählt zu den wichtigsten Körperflüssigkeiten des Stoffwechsels. Er dient der Ausscheidung von Abbauprodukten wie Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin. Trifft konzentrierter Urin auf eine geschädigte Hautbarriere, kann dies zu Hautreizungen führen, wie sie bei Windeldermatitis auftreten. Hier hilft eine sanfte, ölbasierte Reinigung.
Weitere Körperflüssigkeiten
Neben den klassischen gibt es eine Reihe weiterer Körperflüssigkeiten, die ebenfalls Einfluss auf die Haut haben.
– Vaginalsekret: sauer (pH 3,5–5,0), schützt vor Infektionen
– Samenflüssigkeit: basisch, pH 7–8, reich an Proteinen
– Menstruationsflüssigkeit: enthält Blut, Vaginalsekret und Bestandteile der Gebärmutter
– Blut: schwach basisch, reich an Proteinen und Nährstoffen
– Nasensekret: leicht sauer, enthält Lysozym und antimikrobielle Peptide.
Fazit:
Körperflüssigkeiten sind hochkomplexe Systeme mit Schutz-, Pflege- und Kommunikationsfunktionen. Für die Kosmetikwissenschaft eröffnen sie spannende Ansätze, beispielsweise durch die Erforschung natürlicher Lipide, Peptide oder Feuchthaltefaktoren.
Cosmacon analysiert die biochemischen Mechanismen von Körperflüssigkeiten und entwickelt daraus innovative, wissenschaftlich fundierte Hautpflegekonzepte.
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Literatur
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Antibakterielle Eigenschaften von Cerumen – Indian Journal of Otology
- Natuerliche-hautpflege-von-sebum-bis-schweiss