Aprikosenkernöl

Aprikosenöl; apricot kernel oil 

Der Aprikosenbaum ist im Mittelmeerraum, in Osteuropa, in der Türkei, den USA, Kanada, Südafrika, Neuseeland sowie Australien heimisch. Seine Früchte, die im Juli geerntet werden, verbergen in ihrem Inneren einen Kern, der wiederum eine weiche Mandel in sich trägt. Aus dieser Mandel wird durch Kaltpressung Aprikosenkernöl gewonnen. Es kann sowohl als Lebensmittel als auch als Rohstoff für Kosmetikprodukte genutzt werden. Aprikosenkernöl, das für Lebensmittel vorgesehen ist, wird üblicherweise aus den süßen Zuchtaprikosen gewonnen, während Öl für kosmetische Zwecke meist aus den Kernen der etwas säuerlicheren Wildaprikosen stammt. Dabei werden die frischen Wildaprikosen zunächst halbiert, um den harten Kern herauszulösen. Diese Kerne müssen anschließend getrocknet werden, damit sie sich leichter knacken lassen.

Aprikosenkernöl lässt sich in der Lebensmittelindustrie hervorragend zur Herstellung von Persipan verwenden, denn es hat einen marzipanähnlichen Duft. In der Kosmetik gilt es als ein vielfältig einsetzbares Basisöl, das gut einzieht und selbst von empfindlicher Haut quasi immer gut vertragen wird.

 

Aprikosenkernöl in der Kosmetik

Es ist reich an essenziellen Fettsäuren und Vitamin E. Mit 66,1 Prozent bildet Ölsäure den größten Bestandteil. Zu rund 25 Prozent ist die Omega-6-Fettsäure Linolsäure enthalten. Außerdem lassen sich Spuren von Vitamin A, Vitamin B und Niacin feststellen. Prinzipiell sorgt der hohe Gehalt an essenziellen Fettsäuren dafür, dass das Öl naturgemäß relativ schnell ranzig wird. Darum wird es nach der Kaltpressung meist noch raffiniert. Durch die Raffination nimmt die Lagerfähigkeit zu. Aprikosenkernöl ähnelt aufgrund des ähnlichen Fettsäurespektrums dem ebenfalls in der Kosmetik eingesetzten Mandelöl, es hat aber durch den höheren Anteil an Linolsäure eine etwas leichtere Konsistenz. Als Hautpflegemittel kann Aprikosenkernöl vor allem dank der enthaltenen Linolsäure überzeugen. Linolsäure reguliert den Wasserhaushalt der Haut und unterstützt sie dabei, ihre natürliche Barrierefunktion aufrechtzuerhalten. Cremes mit dem Wirkstoff Aprikosenkernöl eignen sich daher insbesondere für trockene Haut. So ist beispielsweise eine Tagespflege mit Aprikosenkernöl gerade in der kalten Jahreszeit ideal, wenn die Haut durch die trockene Heizungsluft extrem belastet wird.

Diese wird durch die Anwendung mit viel Feuchtigkeit versorgt und fühlt sich weich und glatt an. Eine Verbesserung der Hautstruktur ist meist deutlich spürbar. Das Öl lässt sich gut verteilen, es zieht rasch ein und hinterlässt ein seidig-zartes Gefühl. Massagen mit Aprikosenkernöl verstärken diesen Effekt zusätzlich. Die spezielle Textur und Zusammensetzung des Öls ermöglicht es ihm, selbst in tiefere Hautschichten einzudringen.

Darüber hinaus kann das Öl Hautreizungen wie beispielsweise die Kontaktdermatitis lindern. Nach einem Sonnenbrand sorgt es zudem für eine rasche Linderung der Beschwerden.

Es ist sehr gut für die Babypflege geeignet und ein idealer Make-up-Entferner.

Das Öl kann sehr gut mit Nachtkerzenöl, Traubenkernöl oder Wildrosenöl kombiniert werden, der Zusatz von Jojobaöl erzielt zusätzlich eine oxidativ stabilisierende Wirkung.

Aber auch in der Haarpflege wird das Öl mehr und mehr eingesetzt. Aprikosenkernöl versorgt das Haar mit Feuchtigkeit, es gewinnt an Fülle und wirkt geschmeidiger. Sogar die Kopfhaut profitiert von den positiven Eigenschaften: Mit Aprikosenkernöl kann Schuppen oder einer juckenden Kopfhaut entgegengewirkt werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Aromatherapie. Hier soll Aprikosenkernöl stimulierend wirken, positive Emotionen wecken und für Wohlbehagen sorgen.

Umstritten ist dagegen der Einsatz von Aprikosenkernöl in der Krebstherapie. Das Öl wird ausschließlich in der homöopathischen Medizin verwendet, ausreichende Studien zur Wirkweise gegen Krebs gibt es bislang noch nicht.

 

Steckbrief Aprikosenkernöl

INCI: Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil

CAS-Nummer: 72869-69-3

Zusammensetzung:

Palmitinsäure 3,0 bis 10,0 Prozent

Ölsäure 55 bis 70 Prozent

Linolsäure 22 bis 35 Prozent

Eigenschaften: hautpflegend, nährend, erweichend und hydratisierend

Problemstoffe: Bittere Aprikosenkerne enthalten das giftige Amygdalin, ein cyanogenes Glykosid. Sorgfältige Produktionsmethoden stellen jedoch sicher, dass es im Aprikosenkernöl nicht enthalten ist.

Anwendungsgebiete: Hand- und Gesichtscremes, Haarpflegeprodukte, Lippenpomade, als Babyöl und zum Entfernen von Make-up

 

Wir arbeiten gerne mit diesen Rohstoffen, die auf Aprikosenkernöl, basieren:

HandelsnameINCIHerstellerBemerkung
Seatons Apricot Kernel OilPrunus Armeniaca (Apricot) Kernel OilCroda
Actiscrub apricot shellPrunus Armeniaca (Apricot) Seed PowderLipotec
ACTIPHYTE apricot kernelGlycerin (and) Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel Extract (and) WaterLipotec
GreenSoft 390 ApricotPrunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil (and) Hydrogenated Olive Oil (and) Glyceryl Stearate (and) TocopherolGreentech
Fruitliquid Apricot PSPropylene Glycol (and) Aqua (and) Prunus Armeniaca (Apricot) Fruit ExtractCroda
Apricot Kernel Shells 40/60Prunus Armeniaca (Apricot) Seed PowderMc Kinley
Apricot Kernel Shell GritPrunus Armeniaca (Apricot) Seed PowderComposition Materials Co., Inc.
Apricot Extract H.GL.-M.S.Glycerin (and) Aqua (and) Prunus Armeniaca (Apricot) Fruit ExtractProvital Group
DUB APRILOSE+Apricot Kernel Oil Polyglyceryl-4 EstersStearinerie Dubois
Fermentoil ShiunkoPseudozyma Epicola/Apricot Kernel Oil/Olive Fruit Oil/Sunflower Seed Oil/Sweet Almond Oil/(Angelica Gigas/Lithospermum Erythrorhizon) Root Extract Ferment Extract FiltrateLabio Co
Lyco-SolPrunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil (and) Solanum Lycopersicum (Tomato) Fruit/Leaf/Stem ExtractGattefosse

 

Sanfter Alleskönner

Das Öl aus den Kernen der Aprikose ist für die Haut- und Haarpflege ein wahrer Alleskönner und sehr gut verträglich. Es sollte bei der Anwendung beziehungsweise Weiterverarbeitung jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um qualitativ hochwertiges Öl handelt. Es hat einen dezenten süßlichen Geruch, wird von der Haut leicht aufgenommen und kann sogar bei bereits geschädigten Hautstellen angewendet werden.