Lactoferrin

Lactoferrin

Einführung: Die Bedeutung von Lactoferrin

Wenn wir den Begriff Lactoferrin hören, gehen uns spontan zwei Dinge durch den Kopf: Milch und Eisen. Und tatsächlich leitet sich Lactoferrin von den lateinischen Wörtern „lacteus“ (Milch) und „ferrum“ (Eisen) ab. Wir haben es hier mit einem Protein aus der Familie der Transferrine zu tun, das in Säugetieren und auch in uns Menschen vorkommt. Erzeugt wird es im Körper durch Schleimhaut-Epithel und Neutrophile, als Reaktion auf inflammatorische Stimulatoren setzen diese Zellen es dann frei.

Vorkommen von Lactoferrin

Höhere Konzentrationen finden wir vor allem in der Muttermilch und im Kolostrum, geringer ist der Anteil in unserer Galle, in unseren Tränen, im Schleim unserer Lunge und im Speichel. Das eisenbindende Protein ist einer der Gründe, warum das Stillen von Säuglingen so wichtig ist. Es stärkt nämlich durch die Aufnahme von Muttermilch das Immunsystem der kleinen Erdenbürger und fungiert als erstes entzündungshemmendes, antivirales und antimikrobielles Abwehrsystem. Im Kolostrum sind bis zu acht Milligramm Lactoferrin enthalten, in der Muttermilch immerhin noch vier Milligramm. Wer sein Baby aus verschiedenen Gründen nicht stillt, muss trotzdem keine Angst um die Gesundheit seines Lieblings haben, denn das Protein wird industriell hergestellter Säuglingsnahrung normalerweise zugesetzt. 2009 zeigte eine umfangreiche Studie aus dem Journal of the American Medical Association sogar, dass eine Lactoferrin-Gabe das Risiko für eine Sepsis bei Neugeborenen mit Untergewicht deutlich senken kann: und damit auch gleichzeitig die Sepsis-assoziierte Mortalität.

Darüber hinaus reguliert das Protein den Eisentransport und kurbelt die Eisenverwertung an. Im Vergleich zu anderen Transferrinen kann Lactoferrin Eisen bis zu 300 Mal stärker binden. Wird es zusammen mit Eisen aufgenommen, sorgt es im Darm für eine besonders hohe Resorption des Spurenelements. Auf diese Weise können – beispielsweise im Rahmen des Diätmanagements bei Eisenmangelanämie oder bei Eisenresorptionsstörungen – Blutwerte wie der HB-Wert sehr gut stabilisiert werden. Bemerkenswert ist, dass schon kleine Mengen an Lactoferrin eine beeindruckende biologische Aktivität entfalten.

Gewinnung und Einsatzgebiete

Lactoferrin wird üblicherweise aus entrahmter Kuhmilch oder Molke gewonnen, wobei die physiologische Aktivität bestmöglich erhalten bleibt, und steht unter anderem in Kapselform zur Verfügung. Außerdem ist es manchmal in Kaugummi, Functional Food und Sportlernahrung zu finden. Es ist ein weiß bis hellgelbes Pulver, in Wasser schwach löslich und geruchlos. Der Geschmack wird als angenehm beschrieben.

Was das alles mit Kosmetik zu tun hat? Eine ganze Menge, denn Lactoferrin hat auch auf die Haut einen überaus positiven Effekt!

Lactoferrin und seine Wirkung in der Kosmetik

Das Protein ist ein sehr starkes Antioxidans, das die Hautalterung zwar nicht stoppen, aber immerhin verlangsamen kann, denn es schützt die Haut vor den schädlichen freien Radikalen. Auf diese Weise trägt es dazu bei, Falten zu verringern oder ihre Entstehung aufzuhalten. Gleichzeitig wehrt es Angriffe auf die Haut durch Bakterien oder andere Mikroorganismen ab, das heißt, es dient auch als natürliches und sanftes Antibiotikum. Wer an Akne oder anderen Hauterkrankungen leidet, sollte in Erwägung ziehen, die Therapie mit einem Lactoferrin-haltigen Präparat zu unterstützen, denn in vielen Fällen führt es zu guten Erfolgen.

Schon vor einigen Jahren haben philippinische Wissenschaftler die Wirkung des Proteins bei Akne untersucht. Sie verwendeten es in Kombination mit Vitamin E und Zink. Bereits nach zwei Wochen zeigte sich bei den Probanden eine signifikante Reduktion der Hautläsionen, nach zehn Wochen war der Unterschied im Vergleich zur Placebo-basierten Kontrollgruppe am deutlichsten. Hier wurde gegenüber der Kontrollgruppe ein Rückgang der entzündlichen Läsionen um 44 Prozent festgestellt, auch die Komedonen gingen um 32,5 Prozent zurück. (Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007/s15012-017-2464-0)

Unerwünschte Ergebnisse wurden während der Studie zu keinem Zeitpunkt beobachtet. Für die Wissenschaftler ist Lactoferrin somit eine potenzielle Alternative zur klassischen Standardbehandlung gegen Akne, es kann aber auch als Begleittherapie dienen. Grundsätzlich sollten Überdosierungen aber verhindert werden.

Des Weiteren ist das Protein in der Lage, die Haut vor UV-Strahlen und somit auch vor Sonnenschäden zu schützen. Es stärkt die Haut und kann zu einem gesunden, frischen und jugendlichen Aussehen beitragen, zumal es auch einen feuchtigkeitsspendenden Effekt hat. Durch diesen Effekt wird die Haut optimal mit Feuchtigkeit versorgt, so dass sie lange geschmeidig und elastisch bleibt. Außerdem empfiehlt sich die gelegentliche Anwendung eines Peelings mit Lactoferrin. So wird die Haut nicht nur sanft und überaus effektiv gereinigt, das Protein fördert auch die Zellerneuerung.

Steckbrief Lactoferrin

INCI: Lactoferrin

CAS-Nummer: 936541-36-5

Alternative Bezeichnung: Lactotransferrin

Gewinnung: meist aus Kuhmilch

Beschreibung: ein körpereigenes, eisenbindendes Protein, das dem Eisentransportprotein Transferrin zwar strukturell ähnelt, aber eine deutlich höhere Affinität zu Eisen hat

Aussehen: ein weißes bis leicht gelbes Pulver

Wirkung: antibakteriell, kann Virusinfektionen hemmen, entzündungshemmend, antioxidativ, reguliert den Eisentransport

Anwendungsmöglichkeiten: in kosmetischen Produkten für unreine, reife und/oder trockene Haut

Kosmetik mit Lactoferrin: hochwertig, sanft und effektiv

Fazit

Mag es auf den ersten Blick seltsam wirken, kosmetische Produkte mit einem Wirkstoff aus Kuhmilch auf der Haut aufzutragen, zeigt sich auf den zweiten Blick, dass Lactoferrin zahlreiche Eigenschaften besitzt, die der Haut zugutekommen. Schon jetzt finden wir das Protein in vielen, vor allem exklusiven und anspruchsvollen kosmetischen Produkten. Cosmacon entwickelt für Sie gerne moderne Formulierungen mit Lactoferrin: Nehmen Sie bei Interesse einfach Kontakt mit uns auf!