NMFHautbefeuchtungsmittel-Moisturizer-NMF

Eine der Hauptaufgaben moderner Kosmetika ist es, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen bzw. die Haut vor Feuchtigkeitsverlust zu bewahren.

Deshalb zählen die Feuchthaltemittel, Bestandteile des NMF oder auch Moisturizer zu den am häufigsten eingesetzten Verbindungen in der Kosmetik.

 

 

Die Substanzen des Natural Moisturing Factors („NMF“) sind:

Substanzen% Anteil
Freie Carbonsäuren und Aminosäuren40
Pyrrolidoncarbonsäure (PCA)12
Lactat12
Zucker, org. Säuren, Peptide, andere Substanzen8,5
Harnstoff (Urea) 7
Chlorid6
Natrium5
Kalium4
Calcium1,5
Ammoniak, Harnsäure, Glucosamine, Kreatinin, Citrat 1,5
Magnesium1,5
Phosphat0,5

Quelle: W. Raab, U. Kindl: Pflegekosmetik. 5. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2012

 

 

Pyrrolidoncarbonsäure
Die Pyrrolidoncarbonsäure wird meist als Natrium-Salz eingesetzt. Es ist sehr hydroskopisch und kommt zu ca. 12% in der Haut vor.

Harnstoff, Urea
Urea, auch Harnstoff oder Carbamid genannt, ist ein natürlich vorkommende Substanz und ist überall im menschlichen Körper vor zu finden.

Urea ist ein wichtiges Feuchthaltemittel der Hornschicht und entsteht als Endprodukt des Eiweißstoffwechsels.   Es ist mit ca. 7% ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Feuchthaltfaktors („NMF“). Harnstoff löst somit keine Allergien aus und das toxische Potential ist eher gering. Es kommt im Schweiß vor und wird durch den Arginin-Abbau gebildet. ...Mehr erfahren

Natriumlactat, Milchsäure
Das Natriumlactat ist auch sehr hygroskopisch und wird in der Kosmetik gerne mit Milchsäure kombiniert. Es wird als Puffer eingesetzt und wirkt in dieser Kombination, bei einem pH-Wert von 3,5-4,5 auch wachstumshemmend auf Bakterien.

Polysaccharide
Diese Stoffgruppe kann durch seinen polymeren Charakter auch große Mengen Wasser binden und halten. Einer der bekanntesten, pflanzlichen Vertreter ist Aloe Vera.

Sorbit
Sorbit ist ein sechswertiger Alkohol, der auch süß schmeckt. Die wasserbindende Wirkung ist etwas geringer als beim Glycerin.

Glycerin
Glycerin ist heute, das am häufigste eingesetzte Hautbefeuchtungsmittel. Es wird von 3%-40% eingesetzt und kann auch sehr spröde und rissige Haut „reparieren“ und schützen.

Es ist ein dreiwertiger Alkohol und völlig ungiftig, sirupartig und schmeckt auch etwas süß. Es ist auch einer der Grundstoffe viele Emollients und Emulgatoren („Glyceryl"-, Diglyceryl"-„Triglyceryl"-„Polyglyceryl"-).

Propylenglykol
Propylenglykol ist 1,2 Propandiol und weist auch gute Lösungseigenschaften auf. Zudem wirkt es verstärkend auf Konservierungsmittel und hat eine gute Feuchthaltewirkung.

Butylenglykol
Butylenglykol ist 1,3 Butandiol. Es wirkt sehr ähnlich wie Propylenglykol.

Hyaluronsäure
Es ist eines der bedeutensten Mucopolysaccharide und kommt natürlicherweise im menschlichen Körper vor . Es hat ein Molekulargewicht von 50.000 -8.000.000 Dalton und kann bis zum 6.000 fachen seines Eigengewichtes Wasser binden bzw. halten. Es bildet einen eleganten, seidigen Film auf der Haut, der zugleich auch schützend wirkt.

Hyaluronsäure ist unser „Lieblingsmoisturizer“ , ist Bestandteil des NMF und kann ideal mit unterschiedlichen Molekulargewichten kombiniert werden. In einem Premiumprodukt ist Hyaluronsäure ein Muß.

Strategie der Bakterien
Unter den widrigsten Bedingungen schützen sich Bakterien durch bestimmte Substanzen, die Wasser bei Trockenheit binden, die Bildung von Eiskristallen bei tiefen Temperaturen unterbinden und bei Temperaturanstieg die Denaturierung der Proteine verhindern. Beispiele dieser Substanzen, die in der Kosmetika eingesetzt werden dürfen sind Ectoin und Diglycerylphosphat.

 

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