Caprylsäure

Ursprung und Eigenschaften von Caprylsäure
Caprylic Acid ist die INCI-Bezeichnung für Caprylsäure (Octansäure), eine natürliche, mittelkettige (MCT) und gesättigte Fettsäure, die sowohl im menschlichen Milchfett als auch in Kokosöl, Butter, Palmöl und vielen anderen Quellen vorkommt.
Der Name Caprylsäure ist vermutlich auf die lateinische Bezeichnung für Ziege (Capra) zurückzuführen, denn die Substanz ist vermehrt in Ziegenmilch beziehungsweise Ziegenbutter enthalten. Der Anteil in 100 Gramm Ziegenmilch kann bis zu 2700 Milligramm betragen. Zum Vergleich: In 100 Gramm Kuhmilch sind lediglich 1300 Milligramm Caprylic Acid enthalten. „Spitzenreiter“ ist jedoch Kokosfett. In 100 Gramm stecken bis zu 9500 Milligramm Octansäure.
In ihrer reinen Form zeigt sich die Säure als farbloses Öl. Der Geschmack ist schwach brennend, der Geruch leicht ranzig. In Wasser ist sie nur schlecht löslich, mit organischen Lösemitteln lässt sie sich dagegen gut mischen. Caprylic Acid ist bei einer Zimmertemperatur von 20 °C flüssig, denn der Schmelzpunkt liegt bei 17 °C. Bei 237 °C siedet sie. Die Salze und Ester werden Caprate und Octanoate genannt.
Verwendung in der Kosmetikindustrie
Warum wir das alles aufführen? Weil sehr häufig in Kosmetikprodukten zu finden ist, und das aus gutem Grund. Die Säure wird beispielsweise als Emulgator eingesetzt, denn sie trägt zur Stabilisierung von Öl- und Wasserphasen bei, so dass eine homogene Masse entsteht. Außerdem ist sie ein effektiver Konsistenzgeber, da sie zwar einerseits eine nicht fettende und angenehm leichte Textur erzeugen kann, andererseits aber auch die Viskosität der Formulierungen verbessert. Darüber hinaus ist Caprylsäure ein idealer Feuchtigkeitsspender. Die Säure hilft dabei, die Haut elastisch und geschmeidig zu halten, indem sie zu einer optimalen Versorgung mit Feuchtigkeit beiträgt. Doch der Wirkstoff punktet noch mit weiteren guten Eigenschaften und Vorteilen. So verfügt er auch über mikrobielle Fähigkeiten, das heißt, er kann dabei helfen, die Haltbarkeit von kosmetischen Formulierungen zu verbessern, indem er das Wachstum von Mikroorganismen wie Pilzen und Bakterien hemmt. Er dient in diesem Fall also als ein natürliches Konservierungsmittel und wird darum auch gerne und häufig in Naturkosmetik eingesetzt.
Einsatz in der Industrie und Medizin
In der Industrie kommt Caprylsäure oft bei der Herstellung von Farbstoffen und Seifen zum Einsatz. Außerdem finden wir die Säure in vielen Insektensprays. Da es sich bei ihr nicht um ein klassisches Insektizid handelt, werden diese Insektensprays in vielen Fällen als Naturprodukt angeboten. Sie wirken jedoch sehr effektiv, da die Säure den Chitinpanzer von Insekten ganz einfach auflöst. Diese sterben dann daran.
Auch im medizinischen Bereich leistet Caprylsäure wertvolle Dienste. So kann die Säure beispielsweise bei einigen bakteriellen Infektionen sowie bei Candidosen – also Pilzerkrankungen – helfen. Eine besonders gute Wirkung wird in der Regel gegen den krankmachenden Hefepilz Candida albicans erzielt. Octansäure greift nämlich dessen Zellmembran an, diese wird dadurch instabil, und die Zelle stirbt ab.
Sicherheit und Verträglichkeit von Caprylsäure
Caprylsäure ist also ein ungemein vielseitiger und gleichzeitig sehr effektiver Wirkstoff, der sich im Laufe der Jahre als ausgesprochen sicher und zuverlässig erwiesen hat. Aufgrund seiner verschiedenen Wirkungsweisen und Funktionen sowie seiner natürlichen Herkunft ist er in der Kosmetikbranche zu Recht sehr beliebt. So ist es auch kein Wunder, dass er auf der INCI-Liste zahlreicher hochwertiger Kosmetikprodukte auftaucht, zumal er als gut verträglich gilt. Wirklich nennenswerte Nachteile sind bislang nicht bekannt.
Einschränkungen gibt es lediglich bei der oralen Einnahme von Caprylic Acid als Mikronährstoff. Entsprechende Präparate werden unter anderem zur Regulierung der Darmflora, im Rahmen einer ketogenen Diät oder als zusätzliche Energiequelle für den Gehirnstoffwechsel konsumiert. Unter anderem sollten Menschen mit Lebererkrankungen, bestimmten Krebserkrankungen, Herzschwäche und niedrigem Blutdruck auf den Konsum von Caprylic Acid verzichten. Für die Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine ausreichenden Studien vor. Diese Vorsichtsmaßnahmen beziehen sich aber tatsächlich nur auf die orale Einnahme.
Ist Octansäure in kosmetischen Produkten für die äußere Anwendung enthalten, gelten keine besonderen Einschränkungen. Mögliche allergische Reaktionen sind in Einzelfällen aber nicht ganz auszuschließen. Insgesamt überwiegt der Nutzen von Caprylsäure aber ganz klar.
Steckbrief Octansäure / Caprylsäure
INCI: Caprylic Acid
CAS-Nummer: 127-07-2
Summenformel: C8H16O2
Beschreibung: farblose Flüssigkeit
Alternative Bezeichnung: Heptancarbonsäure
pKs-Wert: 4,89
Dichte: 0,91 g/cm3
Molare Masse: 144,2 g·mol-1
Einsatzbereiche: als Feuchtigkeitsspender, Emulgator, Konsistenzgeber und natürliches Konservierungsmittel
Caprylsäure als hochwertiger Wirkstoff für kosmetische Formulierungen
Octansäure lässt sich nicht nur vielseitig einsetzen, sie ist auch sehr effektiv und noch dazu angenehm leicht und nicht fettend, so dass sie schnell in die Haut einzieht. Dank ihrer mikrobiellen Eigenschaften trägt sie außerdem dazu bei, die Haltbarkeit und Stabilität von kosmetischen Formulierungen zu verbessern. Weiterer Vorteil: Caprylsäure bietet sich in Vitamincremes optimal als Trägerstoff an. Da viele Vitamine fettlöslich sind und somit nur über den Fettanteil der Formulierung in die Haut eindringen können, ist Octansäure eine ideale Lösung, zumal künstliche Fette wie Mineralöl als Trägerstoff kaum oder gar nicht funktionieren. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Interesse an hochwertiger Kosmetik mit Octansäure haben!
Mussi L, Baby AR, Camargo Junior FB, Padovani G, Sufi BDS, Magalhães WV.Molecules. 2021 Nov 5;26(21):6704